Zündapp Bella |
Typ R 203 von 1957 |
Die Zündapp
Bella ist ein Motorroller, den die Zündapp-Werke GmbH von 1953 bis 1964
in Nürnberg und in München bauten. Während der gesamten Bauzeit wurden
über 130.000 dieser Roller produziert. Formal ist die Bella an den
italienischen Moto-Parilla-Roller angelehnt, den Zündapp ursprünglich in
Lizenz herstellen wollte. Motor und
Getriebe Der
1-Zylinder-Zweitaktmotor der Bella entspricht weitgehend dem
Zündapp-Motorradmotor DB 204 mit Querstromspülung, der Hubraum betrug
aber zunächst nur 147 cm³. Anfangs wurde der Motor mit einem Kickstarter
angelassen; ab 1955 gab es einen elektrischen Starter, der einen
Batteriekasten an der Verkleidung unter dem Lenker erforderlich machte,
weil nun wegen der auf 12 Volt angehobenen Bordspannung eine zweite
6-V-Batterie untergebracht werden musste. Vorher war die Batterie in
einem Kasten unterhalb der Rückleuchte untergebracht. Die zugleich
eingeführten Startvergaser (Bing Einschiebermodelle 1/…) brachten eine
weitere Bedienungserleichterung. Mussten für den Kaltstart bei den
bisherigen Zweischiebervergasern (Bing 2/…) die Schwimmerkammer mit dem
„Tupfer“ geflutet und zusätzlich der Luftschieber mit einem Seilzug
heruntergelassen werden, genügte nun die Betätigung eines kleinen Hebels
der Starteinrichtung, der am Lenker angebracht war. Der Motor wurde
vom Fahrtwind gekühlt. Dazu war der vordere Kotflügel so geformt, dass
die Luft durch einen Mitteltunnel, der den bei Rollern üblichen
Durchstieg einschränkte, auf den Zylinder gelenkt wurde. Durch ein paar
Schlitze hinter der Sitzbank gelangte sie aufgeheizt wieder ins Freie.
Es war wichtig, diese Schlitze nicht durch Kleidung oder Gepäck
abzudecken.[1] 1954 erschien
die Bella (Modell R 200 mit Kickstarter) mit 198-cm³-Motor,
Umkehrspülung und 10 PS, die R 200 ist zugleich der meistgebaute
Bella-Typ, und der 200er die häufigste Motorgröße aller Bella-Roller.
Das letzte, 1958 erschienene 200er Modell R 204 hat einen Motor mit
schräg stehendem Zylinder – wie beim analogen Motorradmodell 200S/201S –
und auf 12 PS erhöhte Leistung. Ein
174-cm³-Motor wurde nur rund 2000-mal eingebaut. Das
Viergangziehkeilgetriebe stammt von den damaligen
Zündapp-Zweitakt-Motorrädern dieser Hubraumklasse, wird jedoch nicht
links, sondern mit einer Schaltwippe auf der rechten Seite geschaltet
(links ist die Fußbremse). Die Kraft wird über eine im geschlossenen
Kettenkasten laufende Kette auf das Hinterrad übertragen. |